Aktuell betragen die monatlichen Zinskosten für ein Darlehen über 100.000 Euro im Schnitt rund 200 Euro. Im Jahr 2000 war der gleiche Baukredit weit mehr als doppelt so teuer. Für Bauherren und Käufer empfehlen wir daher die folgende 5-Punkte-Checkliste, um die historische Chance optimal zu nutzen.
1. Für mindestens 15, besser sogar 20 oder mehr Jahre sollte man sich die Niedrigzinsen sichern. Gegenüber einem 10-Jahres-Kredit ist dies zwar geringfügig teurer, gerade in der jetzigen Zeit ist es aber sinnvoll, das sogenannte Zinsänderungsrisiko nach Ende einer Zinsfestschreibung zu reduzieren und somit böse Überraschungen in der Belastung zu vermeiden.
2. Je höher die Tilgung, desto schneller ist man schuldenfrei. Darum: besser zwei oder mehr als ein Prozent. Je höher die Tilgung, desto günstiger wird insgesamt die Finanzierung.
3. Je schneller der Kredit abbezahlt ist, desto niedriger sind die Finanzierungskosten. Daher sollte man die Möglichkeit von jährlichen Sondertilgungen vereinbaren. Bei Bauspardarlehen sind Sondertilgungen jederzeit kostenfrei möglich.
4. Wer die Riester-Förderung – 154 Euro Grundzulage plus 185 Euro pro Kind (bzw. sogar 300 Euro für ab 2008 geborenen Nachwuchs) – in die Baufinanzierung einbaut, ist schneller schuldenfrei und spart entsprechend. Die Finanzierungsvorteile für eine vierköpfige Familie können sich lt. Finanztest bei einem Darlehen von 200.000 Euro auf mehrere 10.000 Euro belaufen.
5. Auch wer bereits Eigentümer, aber noch nicht komplett schuldenfrei ist, profitiert vom Rekordzinstief. Bis zu drei Jahre vor dem Ende der Zinsbindung kann man sich mit einem Forward-Darlehen die aktuellen Zinsen sichern. Hier gilt, ähnlich wie für die langfristige Zinsbindung: Ein Forward-Darlehen ist zwar zunächst etwas teurer als ein herkömmlicher Kredit. Die Chancen stehen aber sehr gut, dass sich diese Versicherung gegen einen Zinsanstieg rückblickend bezahlt macht. Läuft die Finanzierung noch mehr als drei Jahre, können Immobilienbesitzer heute schon mit einem Bauspar-vertrag vorsorgen und sich dauerhaft die günstigen Zinsen sichern.
Für Bauherren und Immobilienkäufer gibt es also viele gute Gründe für den Abschluss eines Bausparvertrages. Neben dem Ansparen für den Bau oder Kauf einer Immobilie oder für Aus- und Umbaumaßnahmen ist er ein ideales Instrument, um Rücklagen für notwendige Renovierungsmaßnahmen zu bilden. Er ist quasi der Krankenschein fürs Haus. Gerade vor dem Hintergrund der heutigen Niedrigzinsphase ist der Abschluss eines Bausparvertrages für den Immobilienerwerb sinnvoll.