Des einen Freud, des anderen Leid. Beim aktuellen Thema Niedrigzinsphase in Zeiten der andauernden Finanzkrise sind die Rollen klar verteilt.
Auf der einen Seite die Finanzminister und Notenbanker: Sie frohlocken angesichts der riesigen Staatsschulden über die niedrigen Zinsen, die sie in den öffentlichen Haushalten zum Schuldendienst dafür bereitstellen müssen.
Auf der anderen Seite die Sparerinnen und Sparer: Selbst die aktuell niedrige Inflationsrate liegt in der Regel über dem Zins für „klassische“ Geldanlagen. Die Folge: Die extrem niedrigen Zinsen vernichten ihr Vermögen und belasten die private Altersvorsorge.
Das Problem: Auf Spareinlagen und festverzinsliche Anlagen gibt es keine oder sogar negative Realzinsen. Auch Lebensversicherungen, kapitalgedeckte Altersvorsorgepläne oder auch die Altersrückstellungen der privaten Krankenversicherungen kommen bei anhaltenden Niedrigzinsen unter Druck. Insgesamt geht es für die deutschen Privathaushalte um Vermögenswerte von knapp 2.000 Mrd. Euro, rechnet die VR-Bank-Westmünsterland vor.
Nichts zu tun ist die schlechteste Entscheidung! Unsere Prognose: Vieles spricht dafür, dass die Niedrigzinsphase noch eine geraume Zeit andauern wird. Die Zinsen werden langfristig unterhalb der Inflationsrate liegen. Unser Fazit: Um als Privatanleger sein Vermögen langfristig zu erhalten, reicht eine Anlage ausschließlich in verzinslichen Anlagen nicht aus. Alternative Anlagestrategien sollten berücksichtigt werden. Das Vermögen braucht „Struktur“.
Welches Mischungsverhältnis unter den Bausteinen Liquidität, Ertragswerten, Aktien, Immobilien und Rohstoffen das richtige ist, kommt jedoch auf die persönliche Anlagementalität und Risikoneigung an. Abschließender Anlagetipp: keine Angst vorm Aktienmarkt. Intelligente Lösungen wie Trendfolgemodelle und die Genialität des „Cost-Average-Effekt“ als maßgeschneiderte Lösungen sind gefragt.