Chance für Sparer

Niedrigzins-Niveau setzt falsche Anreize | Altersvorsorge-Sparen wird vernachlässigt | Zuwächse bei „Reallöhnen“ nutzen

15.01.2016

Velen. „Der private Konsum ist eine Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung, das ist sehr erfreulich“, konstatierte Dr. Wolfgang Baecker, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Westmünsterland eG, im Rahmen des Pressegesprächs der Bank in Velen. Als Gründe für die gute Entwicklung machte er die starke Wirtschaft und die geringen Steigerungen bei den Verbraucherpreisen aus.

Allerdings sieht er das ganze differenziert: „Auch das politisch erzeugte Niedrigzinsniveau fördert den Konsum, denn viele Menschen geben bei geringen Zinssätzen das Geld lieber aus. Davon profitiert die Wirtschaft. Allerdings vergessen die Bürger dabei ihre eigene Altersvorsorge und investieren hier weniger. Das wird sich rächen. Denn man müsste gerade jetzt das Gegenteil tun und mehr einzahlen, um so die Lücke aus dem Niedrigzinsniveau ausgleichen zu können. Sonst fehlt den Menschen im Alter Geld fürs Einkaufen.“

Der Bankvorstand sieht aber eine Lösungsmöglichkeit: „Die Bruttolöhne sind in der letzten Zeit bis zu 3,8 Prozent gestiegen. Aufgrund der niedrigen Inflationsrate haben die Arbeitnehmer dadurch ,real‘ mehr Lohn zur Verfügung, im Durchschnitt laut einer Berechnung ca. 60 Euro netto je Monat. Wir raten den Verbrauchern, zumindest einen Teil davon zu verwenden, um die „Zins-Lücken“ in ihrer Altersvorsorge auszugleichen.“

Baecker kündigte an, dass dieser Aspekt in den nächsten Monaten verstärkt in die Beratungsgespräche der VR-Bank einfließen würde.

Dr. Wolfgang Baecker und Georg Kremerskothen
Appellieren an die Sparer, die Zuwächse bei „Reallöhnen“ für die Altersvorsorge zu nutzen: VR-Bank Vorstände Dr. Wolfgang Baecker und Georg Kremerskothen