VR-Bank: Regionale Wirtschaft mit guter Ausgangslage

Rahmenbedingungen insgesamt gut | Stärke sollte für Investitionen genutzt werden | Zukunftssicherung wichtig

15.01.2016

Dr. Wolfgang Baecker
Dr. Wolfgang Baecker, Vorstandsvorsitzender VR-Bank Westmünsterland eG

Velen. „Die regionale Wirtschaft befindet sich in einer guten Verfassung und blickt optimistisch in das Jahr 2016“, freute sich Dr. Wolfgang Baecker, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Westmünsterland eG, angesichts der Präsentation der Bankzahlen beim Jahrespressegespräch in Velen. Allerdings gelte es jetzt, die gute Ausgangslage zu nutzen, um auch für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.

„Unsere heimische Wirtschaft hat sich die gute aktuelle Situation selbst erarbeitet. Die Region profitiert von innovativen, breit aufgestellten Unternehmen, die auch zu historischen Höchstständen bei den Beschäftigtenzahlen im Westmünsterland geführt haben“, führte Baecker aus und ergänzte: „Wenn es den Unternehmen gut geht, geht es den Bewohnern und der Region gut.“ Auch seien wichtige Rahmenbedingungen wie z.B. niedrige Energie- und Finanzierungskosten aktuell sehr hilfreich.

Doch seien die Herausforderungen in der Zukunft hoch: „Die viel beschriebene Digitalisierung wird beispielsweise im Kontext der ,Industrie 4.0‘ tatsächlich strukturelle Änderungen in ganzen Wertschöpfungsketten zur Folge haben. Das birgt Chancen und Risiken. Die Technisierung wird Produktionskosten senken und damit die Wettbewerbsfähigkeiten steigern. Wer hier den Einstieg verpasst, wird im globalen Wettbewerb auf den Weltmärkten nicht bestehen können. Dies gilt insbesondere für die Unternehmen in den exportorientierten Kreisen im Westmünsterland.

Überwiegend sind unsere münsterländischen Unternehmen finanziell für den Einstieg in „Industrie 4.0“ gut ausgestattet. Jetzt gilt es, den Schritt auch zu tun. Die notwendige Infrastruktur dafür wird im Rahmen einer gemeinsamen Agenda zu schaffen sein.“ Dazu gäbe es bereits gute Ansätze.

„Wir dürfen aber nicht die Augen davor verschließen, dass es eben auch sehr viele Firmen gibt, bei denen das noch nicht der Fall ist. Sie sind heute noch erfolgreich und fühlen sich in ihrer Nische auf Dauer sicher. Da könnte es bei einigen ein böses Erwachen geben“, fürchtet auch Matthias Entrup, Generalbevollmächtigter der Bank und zuständig für das Firmenkundengeschäft. Das könne noch schlimmer ausfallen, da auch die aktuellen Vorteile der niedrigen Energiekosten und die historisch günstigen Kreditkonditionen nicht auf Dauer festgeschrieben sind.

Auch das Zusammenwirken zwischen Unternehmen und Bank ändere sich angesichts der digitalen Welt. Entrup: „Natürlich steht im Zentrum weiterhin unser etablierter ‚Unternehmer-Dialog‘ als Kernpunkt des Austausches. Aber auch wir stellen fest, dass viele unserer Kunden im Tagesgeschäft gern über digitale Wege mit unseren Beratern in Kontakt treten möchten.“ Deshalb biete man als erste Bank in der Region mit „easy-entry business“ einen digitalen Kreditantragsprozess im Internet an. Auch die Videoberatung werde aktuell ausgebaut.

Für die Unternehmen im Westmünsterland gelte es insgesamt, so die VR-Bank, die gute Lage noch aktiver zu nutzen, um Zukunftsinvestitionen anzugehen.