VR-Bank bestätigt Erfolgskurs

Kundengeschäftsvolumen erreicht 4,6 Mrd. Euro | Kreditneuausleihungen verzeichnen Höchststand | Sieben Prozent Dividende für die Mitglieder | Erneute Gewinnsteigerung auf 19,9 Mio. Euro

15.01.2016

Velen. Die VR-Bank Westmünsterland hat ein weiteres Jahr der Niedrigzinsphase erfolgreich überstanden. „Eine klare Bestätigung unseres innovativen Geschäftsmodells“, bewertete Dr. Wolfgang Baecker den Erfolgskurs der VR-Bank Westmünsterland bei der Jahrespressekonferenz in Velen.

Dr. Wolfgang Baecker
Dr. Wolfgang Baecker

„Unser Kundengeschäftsvolumen ist um sieben Prozent auf jetzt 4,6 Mrd. Euro gewachsen, die Bilanzsumme stieg um knapp neun Prozent auf 2,3 Mrd. Euro. Da unsere Mitglieder und Kunden ihre Geschäfte mit uns weiter ausgebaut haben, konnten wir trotz Niedrigzins, weiter sinkender Margen und deutlich steigender Regulierungskosten unser Rekordergebnis des Vorjahres steigern“, bilanzierte der Bankchef.

Für diese überdurchschnittlichen Zahlen bei Krediten, Geldanlagen und Ergebnis machte er vor allem vier Gründe aus: Eine starke Region mit florierender Wirtschaft, die kontinuierliche Weiterentwicklung der eigenen Bankprodukte, das genossenschaftliche Geschäftsmodell der VR-Bank und die Fähigkeit der Bank, sich auf die veränderten Rahmenbedingungen einzustellen.

„Wir entwickeln unsere Beratungs- und Produktangebote im engen Dialog mit unseren Eigentümern, Mitgliedervertretern und Kunden. Deshalb ist der Erfolg ja auch kein Zufall“, beschrieb Baecker das Vorgehen der Bank: „Im ständigen Dialog mit unseren Kunden und unserem Beirat erfahren wir, was sie benötigen. Ihre Wünsche ändern sich. Das gilt für unsere Privatkunden und die Unternehmen gleichermaßen. Die Mitglieder und Kunden geben den Takt vor! Unsere künftigen Angebote richten sich nach ihren Bedarfen.“

Über 46.900 Menschen in der Region sind mittlerweile Miteigentümer der VR-Bank. 1.184 neue Mitglieder kamen allein in 2015 zur VR-Bank. Sie dürfen sich erneut auf eine Dividende von insgesamt sieben Prozent aus dem Jahresgewinn freuen.

Georg Kremerskothen
Georg Kremerskothen

Starkes Kreditgeschäft – hohe Neuausleihungen

Um 16 Prozent auf 553 Mio. Euro wuchs in 2015 die Summe der neu ausgelegten Kredite. „Wir sind Marktführer in unserer Region beim Kreditgeschäft mit den Firmenkunden“, unterstrich der Vorstandsvorsitzende. Sein Kollege Georg Kremerskothen ergänzte: „Dieser Höchstwert verdeutlicht die anhaltende und starke Dynamik der heimischen Wirtschaft. In der Summe betragen unsere gesamten Kreditausleihungen nun 2,2 Mrd. Euro, das sind – unter Berücksichtigung der Tilgungen - sechs Prozent mehr als 2014.“

Eine Steigerung von 6,8% verzeichnet die Bank bei den Förderkrediten. Insgesamt konnte die VR-Bank im vergangenen Jahr Fördermittelanträge in Höhe von rund 120 Mio. Euro für Existenzgründungen, Investitionen und den Wohnungsbau vermitteln, ein Plus von circa 25 Prozent. „Die Anforderungen unserer Unternehmenskunden haben sich geändert – und sie tun es weiter. Wir haben uns langfristig darauf vorbereitet. Deshalb sind wir der gesuchte Finanzpartner“, verdeutlichte Baecker, dass der Erfolg nicht „vom Himmel“ falle: „Die Finanzierungen sind oft komplexer und größer geworden.“ Eine passgenaue Finanzierung erfordere eine hohe Qualität und gute interne Team-Strukturen in Beratung und Umsetzung.

Kundengeldanlagen wachsen / Beratungsangebote werden erweitert

Angesichts des Niedrigzins-Umfeldes bleibe die Beratung der Kunden bei den Geldanlagen unverändert anspruchsvoll. Die Anlagen wuchsen um 7,9 Prozent auf mittlerweile 2,4 Mrd. Euro. „Es geht darum, wichtige langfristige Anlageziele, etwa bezüglich der Altersvorsorge, für die Kunden zu erreichen - trotz eines unsicheren Marktumfeldes. Hinter diesen Zahlen stecken viele Tausend ganzheitliche Beratungsgespräche in unseren Niederlassungen vor Ort“, erläuterte Baecker und ergänzte: „Übrigens halten wir gerade aus diesem Grunde unsere Filialen für das typische Asset einer Regionalbank. Filialen, die von unseren Kunden aufgrund eines geänderten Nutzungsverhaltens nicht mehr angenommen werden, machen natürlich keinen Sinn. Wir richten unsere Filial- und Onlineangebote konsequent ausschließlich an den Bedarfen und dem Nutzungsverhalten unserer Kunden aus. Nicht zuletzt konfrontiert uns die Digitalisierung mit neuen Anforderungen, beispielsweise der Videoberatung.“

Bilanzgrafik

Ergebnis wieder „über Normalniveau“

Mit 19,9 Mio. Euro übertrifft das operative Jahresergebnis der Bank erneut die Erfolgsbilanz aus dem Vorjahr. Maßgebend dafür waren das gestiegene Geschäftsvolumen und eine günstige Risikolage. Die Erträge werden zur Rücklagenstärkung, für die Dividende und Steuerzahlungen verwandt.

„Das gute Ergebnis ist auch notwendig, da wir mit steigenden Regulierungskosten und zukünftig allenfalls mit konstanten Zinserträgen rechnen müssen. Genossenschaftsbanken stehen nicht unter dem staatlichen ‚Artenschutz‘. Wir müssen selbst für uns sorgen, und das können wir auch. Schließlich stehen nur bedrohte Arten unter Artenschutz“ konnte sich Baecker einen Seitenhieb auf das europäische Bankengeschehen und staatliche Stützungsmaßnahmen für Großbanken und Landesbanken nicht verkneifen. Er kündigte den Kämmerern der Kommunen und der öffentlichen Hand Steuerzahlungen in einer Größenordnung von fünf Millionen Euro an.

VR-Bank: Gute Perspektiven für 2016

„Wir sind immer optimistisch, aber nicht blauäugig“, blickte Baecker in das Jahr 2016: „Vor einem fairen Wettbewerb machen wir uns nicht bange. Wir sind stark und gut vorbereitet und werden weiter investieren.“ Auch sei die Region gut aufgestellt. Von daher sei ein Ergebnis wie im Vorjahr „grundsätzlich wieder möglich“. Allerdings werde sich ein „langfristig fortgesetztes künstliches Niedrighalten der Zinsen“ irgendwann auch auf die Bankergebnisse niederschlagen können. Das bleibe abzuwarten: „Wir sind guter Dinge!“

Freuen sich über das erfolgreiche Jahr 2015: (v.l.) Berthold te Vrügt, Georg Kremerskothen, Dr. Wolfgang Baecker und Matthias Entrup
Freuen sich über das erfolgreiche Jahr 2015: (v.l.) Berthold te Vrügt, Georg Kremerskothen, Dr. Wolfgang Baecker und Matthias Entrup