Dülmen. Mit über 200 Anmeldungen war das diesjährige Unternehmerfrühstück, zu dem die Stadt Dülmen gemeinsam mit der VR-Bank Westmünsterland eingeladen hatte, restlos ausgebucht. Für das große Interesse gab es wohl verschiedene Gründe. Zum einen lockte ein spannender Veranstaltungsort, denn das Frühstück fand im „Wiesmann-Gekko“ statt. Zum anderen waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gespannt auf den Vortrag von Michael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW. Er sprach über aktuelle Infrastrukturmaßnahmen in der Region.
Bürgermeisterin Lisa Stremlau und Dr. Wolfgang Baecker, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Westmünsterland begrüßten die Gäste. Die eigentlichen Hausherren – Geschäftsführerin Anita Tatalovic und Roheen Berry, Geschäftsführender Gesellschafter der Firma Wiesmann Automotive GmbH, waren kurzfristig verhindert, übersandten aber eine Grußbotschaft aus London. „Es ist schön, dass Sie den Weg zu uns staufrei finden konnten. Dies ist hier längst nicht immer der Fall. Wir leben hier in einer wirtschaftlich starken Region, da ist die funktionierende Infrastruktur von großer Bedeutung“, wandte sich Dr. Wolfgang Baecker bei der Eröffnung an Minister Groschek.
Minister Groschek beim Unternehmerfrühstück
„Wir werden eine Lösung für den Bau der Südumgehung finden“
28.09.2016

In seinem Vortrag brachte der Minister direkt zu Beginn ein zentrales Problem auf den Punkt: „Wir haben zu wenige Straßen und Schienen für zu viele Autos und Züge“. Mit Blick auf das wichtigste Verkehrsthema für Dülmen, den Bau der Südumgehung, machte er deutlich, dass ihm die Bedeutung der Straße bekannt ist und er deren Bau mit höchster Priorität verfolgen wird. „Wir werden hier eine Lösung finden und zwar unabhängig vom Ausgang des nicht geklärten Bund- und Länder-Finanzausgleiches und den Entflechtungsmitteln. Noch in diesem Jahr werde ich wieder nach Dülmen kommen, um mit der Bürgermeisterin und dem Stadtbaurat an dieser Lösung zu arbeiten“, bezog Groschek hier klare Position und erhielt dafür viel Applaus.
„Dülmen soll sich als attraktiver Standort weiterentwickeln. Wir halten mit der Wirtschaftsförderung einen engen Kontakt zu den Unternehmen. Zudem arbeiten wir mit den beiden Projekten Intergeneratives Zentrum und StadtQuartier gerade daran, die Innenstadt aufzuwerten“, erläuterte Bürgermeisterin Lisa Stremlau das Ziel, die Stadt für verschiedene Adressaten interessant zu gestalten. In diesem Zusammenhang sagte Stadtbaurat Clemens A. Leushacke: „Wir sind bei der Entwicklung des Gewerbegebietes Dülmen-Nord auf einem guten Weg. Für diesen Herbst ist im Verfahren die Bürgeranhörung geplant.“
Weitere Themen im Vortrag und bei der anschließenden offenen Gesprächsrunde waren der Soziale Wohnungsbau, der Ausbau des Glasfasernetzes und die Vereinbarkeit von Umwelt- und Naturschutz und notwenigen infrastrukturellen Verkehrsbaumaßnahmen. Zudem stand in der Fragerunde die Regionalplanung des Landes in der Kritik. Einen Fokus legte der Minister auf den Bereich der E-Mobilität und setzt hierbei weniger auf Vier- als auf Zweiräder. Der Ausbau von speziellen Radverkehrsstraßen sei wichtig für Städte, um sich zukunftsfähig aufzustellen. „Zufriedene Bürgerinnen und Bürger erwarten eine Bildungs- und Mobilitätsgarantie“, so Groschek. Dabei sei vor allem in ländlichen Regionen die Vernetzung der Mobilität wichtig, als Stichpunkt nannte er das Modell der Bürgerbusse.
„Es muss Spaß machen, hier nach Erfolg zu streben. Bleiben sie so gut gelaunt und fordern sie als Unternehmer von uns als Politik alles, was sie dafür brauchen“, sagte der Minister abschließend.