Tipps zum beruflichen Erfolg

Die Karriereexperten Martin-Niels Däfler und Ralph Dannhäuser waren in der Borkener VR-Bank zu Gast – Junge Zuhörer zeigten sich vom Vortrag begeistert

20.03.2018

Ihr Zertifikat

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Herz schlägt Ellenbogen - Karriereführerschein

Borken. Da hörten die jungen Gäste der VR-Bank Westmünsterland doch sehr genau hin, als Martin-Niels Däfler und Ralph Dannhäuser über Perspektiven und Chancen im Beruf sprachen. Die beiden Fachleute haben ein Buch mit dem vielsagenden Titel „Glücklicher im Beruf“ geschrieben, in dem sie auf maßgebliche Punkte eingehen, die für den Erfolg am Arbeitsplatz von entscheidender Bedeutung sind. Während des Auftritts bekamen die jungen Leute manches Überraschende zu hören, zugleich waren sie aber auch von der offenen und ansprechenden Form des Vortrags begeistert.

Herz schlägt Ellenbogen - Karriereführerschein

Sehr deutlich betonten die beiden Karriereexperten, dass es beispielsweise sehr wichtig ist, „die Grundregeln des Anstands“ zu beherrschen. Darüber hinaus sollte man in der Lage sein, sich verständlich auszudrücken und auch den Arbeitsalltag zu organisieren. Die beiden Fachleute gaben unumwunden zu verstehen, dass sie da bei manchen jungen Leuten noch einiges an Nachholbedarf sehen.

Däfler und Dannhäuser wiesen auf die zahlreichen Gespräche hin, die sie mit Managern geführt haben, und gingen auf Erkenntnisse ein, die Umfragen vermitteln. Danach sind die „Karriereskills“, wie Etikette, Verhalten, Umgang ein maßgeblicher Faktor, wenn man beruflich vorankommen möchte. Ein rücksichtsvolles Miteinander am Arbeitsplatz gehöre zu den Grundregeln, ebenso sei ein höfliches Auftreten ein entscheidendes Element.

Zugleich verdeutlichten die Experten, nicht den Oberlehrer spielen zu wollen. Mit Beispielen aus dem praktischen Alltag verdeutlichten sie, worauf es nach ihrer Ansicht ankommt: Man solle weniger seine Ellenbogen einsetzen als vielmehr sein Herz. Das alles habe nun überhaupt nichts mit Naivität zu tun, wie man vielleicht vermuten könnte, sondern mit wertschätzenden Umgangsformen. Wer das entsprechend berücksichtige, schaffe es, andere Menschen für sich zu gewinnen. Zugleich gelinge es, dass sich - im übertragenen Sinn - Türen öffnen.

Herz schlägt Ellenbogen - Karriereführerschein


In Zeiten von Social Media gingen Däfler und Dannhäuser auch auf Netzwerke wie Facebook, Xing, LinkedIn, Instragam und Twitter ein. Das Gros der Zuhörer nutzt eine, mehrere oder alle Plattformen. Bevor man seine Bewerbungsunterlagen für eine Stelle, egal bei welchem Unternehmen, verschickt, sollten die jungen Leute aber auf alle Fälle ihre jeweiligen Profile genau prüfen. Manche Altlasten und Fehltritte müsse man sofort beseitigen, soll die Bewerbung Erfolg haben, empfahl Ralph Dannhäuser. Und er hatte noch einen weiteren Hinweis parat: Es sei durchaus sinnvoll, Mitglied eines der beruflichen Netzwerke zu werden, da sie daraus durchaus spannende und wichtige Kontakte ergeben können.

Nach dem Vortrag nahmen sich beide Fachleute noch Zeit, um im persönlichen Gespräch Fragen der jungen Gäste zu klären. Und gern waren sie auch bereit, das Buch „Glücklicher im Beruf“ zu signieren.

Am Ende des Vortrages nahmen alle Teilnehmer an einer Verlosung teil. Zu gewinnen gab es ein Tablet-PC und zehn handsignierte Bücher „Glücklicher im Beruf“. Die Gewinner:

  • Tablet-PC: Florian Bahl
  • Bücher: Francis Dicks, Helge Gantefort, Merlin Gerding, Julia Mauritz, Lea Möller, Sonja Niepert, Wiebke Nothhelfer, Sophia Rüskamp, Laura Schlagheck, Christoph Sicking

Interview: Karriereexperten Martin-Niels Däfler und Ralph Dannhäuser geben Tipps für Berufseinsteiger

Herr Professor Däfler, Sie behaupten in Ihrem Buch „Glücklicher im Beruf“, dass man im Beruf erfolgreicher ist, wenn man über „Karriereskills“ verfügt – was verstehen Sie denn darunter?
Ich habe den Begriff „Karriereskills“ geprägt und meine damit handwerkliche Fähigkeiten, die jeder Mitarbeiter mit einem Bürojob besitzen sollte. Dazu zählt zum Beispiel, die Grundregeln des Anstands zu beherrschen, sich selbst gut organisieren und sich verständlich in Wort und Schrift ausdrücken zu können.

Das klingt nicht sonderlich anspruchsvoll. Die meisten Berufstätigen verfügen doch über diese Karriereskills.
Das sollte man meinen. Dem ist aber nicht so. Ich weiß das aus vielen Gesprächen mit Managern und aus einer Umfrage, die ich durchgeführt habe. Die interviewten Führungskräfte waren mehrheitlich der Ansicht, dass insbesondere junge Menschen noch einen erheblichen Nachholbedarf in Sachen Etikette und Ausdrucksvermögen haben.

Und um diese Mängel geht es in Ihrem Buch?
Ja, wobei ich nicht den Oberlehrer spiele. Ich habe praxiserprobte Tipps zusammengetragen und viele konkrete Anleitungen erstellt, wie zum Beispiel zum Verfassen einer E-Mail oder zum Erstellen einer Präsentation. Der Hintergedanke ist der, dass das Buch zu einem ständigen Begleiter der Leser wird, wie es der Führerschein ja auch sein sollte.

Daher also der Name Ihres Buches. Gibt es noch weitere Parallelen zum Straßenverkehr?
Es gibt noch viele weitere Entsprechungen. Die wichtigste davon ist die, wonach sich jeder im Büro rücksichtsvoll zu verhalten hat – genauso wie es im ersten Paragrafen der Straßenverkehrsordnung formuliert ist. Ein rücksichtsvolles, höfliches Auftreten am Arbeitsplatz bringt einen im Job schnell voran.

Worum ging es in Ihrem Vortrag?
Ich habe den Zuhörern vor allem eine Botschaft mitgegeben: Wer vorankommen will, sollte weniger seine Ellenbogen als sein Herz einsetzen. Langfristig erfolgreich ist nämlich nur der, der über Einfühlungsvermögen verfügt. Das hat nichts mit Naivität zu tun oder es jedem recht zu machen. Entscheidend ist, dass man jedem, mit dem man es beruflich zu tun hat, wertschätzend begegnet. Solchen Menschen gehört die Zukunft.

Herr Dannhäuser, Sie waren ja ebenfalls Referent beim Vortrag. Worüber haben Sie gesprochen?
Heutzutage kommt man an sozialen Netzwerken nicht vorbei. Fast alle Jugendlichen sind bei Facebook, Twitter oder Instagram vertreten. Doch, wie sie sich dort verhalten, beeinflusst ihre Karrierechancen enorm. Das ist den meisten jungen Menschen nicht bewusst.

Inwiefern denn?
Auch wenn es gesetzlich stark eingeschränkt ist, so informieren sich doch viele Personaler vorab im Internet über die Bewerber. Wenn dort vor allem peinliche Partybilder und Pöbeleien zu finden sind, steigert das nicht unbedingt die Chancen, die angestrebte Stelle zu bekommen.

Wozu raten Sie jungen Bewerbern?
Zunächst sollte man seine Social Media-Seiten auf solche Fehltritte hin überprüfen und gegebenenfalls Sünden löschen oder verbergen. Darüber hinaus empfehle ich dringend, Mitglied eines beruflich genutzten Netzwerks, wie etwa XING, zu werden. Dort kann man sich professionell darstellen und interessante Kontakte knüpfen, die einem im Laufe der Karriere sehr nützlich sein können. Dazu sollte man freilich ein paar Grundregeln kennen – diese werden im Vortrag genannt.