Westmünsterland. Beim diesjährigen AgrarForum Westmünsterland drehte sich alles um das Thema Digitalisierung. Der Landwirtschaftliche Kreisverband, die Kreisstelle der Landwirtschaftskammer NRW sowie die Genossenschaftsbanken im Kreis Borken als Gastgeber des AgrarForum Westmünsterland konnten gestern 170 Besucher in Rhede-Vardingholt begrüßen. Der Saal im Haus Stockhorst war damit restlos gefüllt. Das Publikum lauschte gespannt dem 45-minütigen Referat von Matthias Schulze Steinmann. Der Wochenblatt-Chefredakteur trug vor zum Thema „Drescher, Drohnen, Datenbündel. Was bringt die Zukunft für die Landwirtschaft?“ Sein Fazit: „Das nächste große Ding wird nicht höher, schneller, weiter. Sondern: Effizienter, smarter, ressourcensparender.“
Passend zum Thema hatten die Veranstalter für sich den Sprung ins digitale Zeitalter gewagt. Das bis dato fürs AgrarForum übliche Fax-Antwort-Formular fiel weg und wurde ersetzt durch die Möglichkeit, sich online anzumelden. Fazit: „Hat alles reibungslos funktioniert“, wie Andre Schaffeld als Agrarsprecher der hiesigen Genossenschaftsbanken bei der Eröffnungsansprache erfreut anmerkte. Dass gerade die hiesige Landwirtschaft beim Thema Digitalisierung weiter ist als viele andere Branchen, stellte Schulze Steinmann auch in seinem Vortrag heraus. Landwirte haben heutzutage immer mehr Daten im Blick und haben sie übers Smartphone jederzeit abrufbar. Einschränkende Bedingung: Eine gute Übertragungsgeschwindigkeit, was auf dem Lande noch zu selten der Fall ist, so Schulze Steinmann: „In Rumänien haben sie hinter jeder Milchkanne schnelles Internet. In Deutschland sind wir da noch weit zurück. Das muss sich schnellstmöglich ändern.“ Als weiteren wunden Punkt nannte er das Thema „Datenhoheit“: „Ich würde mir als Betriebsleiter sehr genau überlegen, wem ich meine Daten zur Verfügung stelle.“ Sein Rat: „“Ich würde an Ihrer Stelle für Angebote lieber Geld bezahlen und dann genau wissen, was mit meinen Daten passiert.“