Julius Kühle macht sein Hobby zum Beruf

17-jähriger Coesfelder Gymnasiast ist einer von drei FIFA-Profis beim FC Schalke 04 Esports

12.11.2019

Coesfeld. Seit Oktober 2019 trägt Julius Kühle das Trikot der Königsblauen. Der 17-jährige Gymnasiast verstärkt die Knappen aber nicht auf dem Rasen, sondern tritt für den Verein bei der Fußballsimulation FIFA an. Dabei messen sich die Akteure vor dem Bildschirm auf dem virtuellen Rasen. Ein Sport, der hierzulande immer beliebter wird. Der Coesfelder zählt zu den erfolgreichen Talenten des aufstrebenden virtuellen Sports in Deutschland.

Seit 2018 tritt Julius Kühle unter seinem Spitznamen „Juli“ in der Fußballsimulation FIFA an: „Die vergangene Saison war sehr ereignisreich und ich konnte viele Erfahrungen sammeln. Dafür bin ich sehr dankbar“, so der gebürtige Coesfelder. Ganz in der Sprache der Profis auf dem grünen Rasen blickt er in die Zukunft: „Ich bin bereit, den nächsten Schritt in meiner Karriere zu gehen und möchte mich auf Schalke beweisen.“

Tim Reichert, Chief Gaming Officer der Königsblauen, verspricht sich viel von der Verpflichtung des 17-jährigen: „Julius bringt mit, was wir uns von einem Spieler erhoffen: Er verfügt über die notwendigen Fähigkeiten, ist extrem ambitioniert und möchte sich weiterentwickeln. Wir freuen uns, dass Julius seine Zukunft beim FC Schalke 04 Esports sieht.“

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Wechsel zu den Königsblauen: Julius „Juli“ Kühle will sich beim FC Schalke 04 Esports weiterentwickeln. (Foto: FC Schalke 04)

Vorreiter im Esport

Bei der Entscheidung für den FC Schalke 04 hat nicht nur die Nähe zu den Königsblauen eine entscheidende Rolle gespielt. In Sachen Esport kann es für Kühle kaum eine bessere Adresse geben: „Der Verein engagiert sich wie kein zweiter im Esport. Das habe ich auch bei den Gesprächen mit den Verantwortlichen gemerkt. Ich freue mich sehr, den S04 auf dem virtuellen Rasen vertreten zu dürfen und werde mein Bestes geben, um den Verein national
sowie international erfolgreich zu repräsentieren.“

Im Jahr 2015 begann Julius Kühle damit, FIFA zu spielen. Seitdem hat sich im Leben des Coesfelders einiges verändert: Nach der Schule trainiert „Juli“ seine Fähigkeiten in der Fußballsimulation. In seiner ersten Spielzeit als FIFA-Profi konnte er sich bereits für drei internationale Turniere qualifizieren: Dort erreichte er zweimal das Achtel- und einmal das Viertelfinale. Beim FIFA-Länderturnier der Electronic Sports League belegte er einen bemerkenswerten zweiten Platz. Beinahe qualifizierte sich der Coesfelder für die FIFA-Weltmeisterschaft im vergangenen August.

Neben Tim „Tim Latka“ Schwartmann und Michael „Deos“ Haan ist Kühle der dritte FIFA-Profi im Kader der Königsblauen. Vor seiner Zeit auf Schalke spielte der 17-Jährige für die VfL Wolfsburg Academy. Um im Esport erfolgreich zu sein, trainiert Kühle 20 bis 30 Stunden pro Woche die Fußballsimulation FIFA. Ein wichtiger Baustein ist eine gesunde Ernährung. „Das ist wie in jedem anderen Sport auch“, erklärt der 17-Jährige.

„Es ist wichtig auf seinen Körper zu achten. Natürlich nimmt der Esport viel Zeit in Anspruch, aber ich kann es gut mit meinem Alltag vereinbaren“, sagt der Schüler des Gymnasiums Nepomucenum in Coesfeld. Abseits von FIFA spielt Julius Kühle gerne auch klassischen Fußball. Er tritt für die SG Coesfeld an, pflegt Freundschaften und geht anderen Hobbys nach.

Spiel macht ihm noch immer Spaß

Auch wenn als Esport-Profi der Druck größer geworden ist, hat Kühle die Freude am elektronischen Sport nicht verloren: „Ein gewisser Druck ist immer da. Das ist auch gut so. Er hilft mir dabei, mein Bestes zu geben.“ Das Spiel mache ihm noch immer Spaß und Erfolg sei dabei sehr hilfreich und motivierend. Der Glaube an sich selbst sei ein wichtiger Faktor. Und was sind die Ziele von Kühle für die kommende Saison? „Mich weiter zu verbessern und mit dem FC Schalke 04 gut in der virtuellen Bundesliga abzuschneiden.“ Für 2020 hat Kühle noch ein weiteres großes Ziel im Visier: die Teilnahme an der Weltmeisterschaft.