Westmünsterland. 2019 war für die VR-Bank ein erfolgreiches Jahr. Das zeigt der aktuelle Geschäftsbericht, der unter dem Motto steht: „Wege: bis hierher – und weiter!“ Die Zahl der Mitglieder stieg um 1.383 Mitglieder auf 47.670, die Bilanzsumme um 9 Prozent auf 2,77 Milliarden Euro. Der Bericht beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Wegen von Menschen und Unternehmen im Westmünsterland. Es sind die Menschen, die den wirtschaftlichen Erfolg einer Region ausmachen. Das zeigt der Bericht in spannenden Beiträgen. Mancher Lebensweg beginnt im Westmünsterland, führt Menschen in die Ferne, bevor sie später wieder zurückkehren. So wie der von Markus Jücker, der als Geschäftsführer die Jücker Stahlhandel GmbH in Dülmen leitet. Bevor der 52-Jährige in den Familienbetrieb einstieg, ging er auf Wanderschaft. Nach dem Uni-Abschlussbegann er ein MBA-Studium in New York. Über den Tellerrand zu blicken, war für ihn sehr wichtig: „International zu arbeiten und in Metropolen zu leben, war eine wertvolle und lehrreiche Erfahrung. Und sie hilft mir hier täglich im Familienunternehmen in Dülmen“, sagt Markus Jücker.
Neue Form der Arbeitskultur
Neue Wege zu gehen ist auch das Erfolgsrezept von Benedikt Kisner, der 2007 die Netgo GmbH in Borken gegründet hat. Die IT-Spezialisten unterstützen Unternehmen bei der Digitalisierung. „Ständige Veränderung prägt unser Business, deshalb muss Innovationskraft unsere Kernkompetenz sein“, sagt Kisner. Mitarbeiter mitzunehmen, ist das Ziel von „New Work“: Dabei handelt es sich um eine Arbeitskultur, die inspiriert und ermutigt. Eigenverantwortung und unkonventionelles Denken stehen bei Netgo an erster Stelle. Das Konzept geht auf: Das IT-Unternehmen erzielt mit seinen 400 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 85 Millionen Euro.
Ein weiteres Erfolgsbeispiel ist die Spinat-Produktion für Iglo. Auf 2.700 Hektar wird der Spinat in der Region von 100 Vertragslandwirten angebaut: „Dahinter steckt eine in vielen Jahren ausgeklügelte und laufend optimierte Produktions- und Logistikkette“, sagt Stefan Pothmann, Geschäftsführer der Weddeling GmbH in Borken, die den gesamten Prozess koordiniert. Die Kunst dabei: Den Ablauf so zu koordinieren, dass der Spinat reif geerntet wird, die Anlagen für die Weiterverarbeitung ausgelastet sind und für Nachschub in den Supermärkten gesorgt ist. Ohne digitale Technologie funktioniert das nicht.