Coesfeld. Michael Sonnenschein, langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender der VR-Bank Westmünsterland, wurde auf der Vertreterversammlung der Bank in Borken verabschiedet.
Herr Sonnenschein, Sie waren 20 Jahre im Aufsichtsrat der VR-Bank, davon 17 Jahre als Vorsitzender. Mit welchen Gefühlen blicken Sie zurück?
Mit positiven Gefühlen. Mit Dankbarkeit, dass ich eine leistungsstarke und in der Bank verwurzelte Region so lange begleiten durfte. Mit Respekt vor allen Mitarbeitern, die mich bei meiner Tätigkeit als Aufsichtsrat und Aufsichtsratsvorsitzender unterstützt und alle wichtigen Informationen schnell zur Verfügung gestellt haben. Ich blicke mit Freude zurück auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit bei kontroversen Diskussionen innerhalb des Aufsichtsrats, aber auch mit dem Vorstand und leitenden Mitarbeitern.
Wie hat sich die Arbeit als Aufsichtsrat verändert?
Sie hat sich stark gewandelt. Die Auflagen durch die Aufsichtsbehörden sind gestiegen. Die Wirtschaft ist komplexer als noch vor 20 Jahren. Das gilt auch für die Aufgaben der Bank, für
ihre Produkte und Kredite. Als Aufsichtsrat brauchen Sie umfangreichere Informationen, die Sie verstehen und interpretieren müssen. Auf der anderen Seite haben wir viel bessere Kontrollinstrumente, zum Beispiel Informationen über Zinsrisiken.
Wie hat der Aufsichtsrat auf diesen Wandel reagiert?
Wir haben den Aufsichtsrat neu aufgestellt und ein Kompetenzzentrum aufgebaut. Wir haben Leute aus verschiedenen Berufsgruppen gesucht, die die komplexen Zusammenhänge verstehen. Viele Berufsgruppen sind im Aufsichtsrat vertreten, wie Wirtschaftsprüfer, ein Anwalt oder eine Fachfrau für Marketing. Jeder kann seine Erfahrungen in das Gremium einbringen. Ziel eines Aufsichtsrats ist es ja, die Bank zu kontrollieren und auf Augenhöhe zu sein. Das setzt Wissen und Grundkenntnisse voraus. Wir haben viel Zeit verwendet für Weiterbildung mit hervorragenden Trainern.