Coesfeld. Gebannt schauen Paul und Anton von der Beck auf die kleine Gestalt im Inkubator. „So klein seid ihr auch mal gewesen“, hat ihnen Daniela Pöpping gerade erklärt. Sie war schon vor 18 Jahren auf der Kinderintensivstation der Christophorus-Kliniken als Kinderkrankenschwester tätig, als die beiden Jungs nach ihrer Geburt hier versorgt wurden. Die Zwillinge waren Frühgeborene und wogen nur 1000 Gramm. Weil sie auf der Kinderintensivstation in Coesfeld so gut versorgt wurden, sammelte der Vater von Geburt der Söhne an Kleingeld und brachte nun mit seinen Jungs ein vollständig gefülltes, 60 Kilogramm schweres Sparschwein in der Kinderklinik vorbei. Im Inneren hatten sich mehr als 2.500 Euro angesammelt, die die VR-Bank Westmünsterland noch einmal oben drauf legte. Klaus von der Beck rundete anschließend noch einmal auf 6.000 Euro auf.
„Neun Wochen lagen sie hier, und alle haben sich großartig um sie und um uns gekümmert“, erinnert sich Klaus von der Beck. Sein mitgebrachtes Foto von den zarten Frühgeborenen im
Inkubator zeigt eindrücklich die Entwicklung – zu den kräftigen jungen Männern, die jetzt neben dem Inkubator stehen, die Schule abgeschlossen haben, beide eine Lehre machen und begeistert Fußball spielen. „Meine Frau und ich haben häufig das damals neue Känguruhen gemacht. Während andere Kliniken das noch eher ablehnten, hat man uns hier immer ermutigt, die Kinder auf die eigene Brust zu legen“, so der Vater. Berührungen, Zuwendung – wichtige Faktoren, die laut Chefarzt Dr. Hubert Gerleve einen sehr guten Einfluss auf die Neugeborenen haben. Neben den Eltern nehmen sich auch die Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger – wie die Fachpflegekräfte nun heißen – viel Zeit, um die Kleinsten der Kleinen professionell und möglichst inniglich zu versorgen – neben der medizinischen Behandlung ein ebenfalls wichtiger Faktor.